Joseph Roth wurde 1894 in Schwabendorf bei Brody in Ostgalizien geboren und verstarb am 27.05.1939 in Paris. Roth war als Journalist u.a. in Berlin und Wien tätig, ehe er als Korrespondent für die "Frankfurter Zeitung" alle europäischen Großstädte bereiste. Seit 1933 emigrierte Roth schrittweise über Wien nach Marseille, Nizza und schließlich Paris. Dort verfiel er aus Verzweiflung dem Alkoholismus und verstarb in einem Armenhospital.
In der Novelle die "Büste des Kaisers" erzählt der Pariser jüdische Exilant Joseph Roth im Jahre 1934 die Geschichte eines galizischen Dorfes anhand des Zusammenbruchs der kaiserlichen KuK-Monarchie. Im Brennpunkt steht ein Graf, der obgleich er im ersten Weltkrieg gedient hat, weiter an den kaiserlichen Werten fest hält und an der politischen Neuzeit zerbricht. Er hat keine geistige Heimat mehr. Sinnfällig wird der Heimatverlust durch das Begräbnis seiner kaiserlichen Büste an der die alten Honorationen und Geistlichen des Dorfes teilnehmen. Werte wie Ehrfurcht und das völkervereinende Habsburg werden zu Grabe getragen. Joseph Roth schreibt sich hier wie auch in vielen seiner Schriften den Verlust der Heimat und die Zerstörung der geistigen Einheit - Abtritt der Monarchie - von der Seele. Er sieht und spürt, dass Nationalismus Krieg heraufbeschwört. Der Graf sagt, sein altes Haus (der Vielvölkerstaat Habsburg) ist in viele kleine Kabinen zerteilt worden. Es ist nicht mehr sein Haus. Die Novelle enthält unerwartete Aktualität, wenn ich mir die gegenwärtige politische Lage in Europa anschaue. Das eine Haus Europa, das einst Gorbatschow nach der Überwindung des eisernen Vorhangs bauen wollte, löst sich auf in partikularen Interessen, im erstarken nationalistischen Gedankenguts Populisten aller Art, im Zerfall der Wertegemeinschaft. Auch wenn es nicht die Krone ist, die untergeht, so droht doch der einheitsstiftende Glaube an Werte wie Menschenrechte und Demokratie unter die Räder zu kommen. Der stets blinde Nationalismus bietet Europa keine Zukunft. Wo sind die einenden Werte frage ich mich mit Roth? Es kann nur das eine Haus Europa sein, vielleicht eine Republik Europa, gegründet auf demokratische Werte, ein Europa, das vielen Völkern und Kulturen Platz gibt, ein Europa, das seine Geschichte kennt und das Beste der abendländischen Kultur bewahrt. Denn mit Roth bin ich der Meinung, dass das Volk einen "Glauben" braucht, damit es nicht den vielen Populisten hinter her läuft.
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把对现实政治的不满写成了童话
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